Jetzt ist es tatsächlich so weit.
Ich schreibe meinen ersten verspäteten Montagnachtartikel
mit Star Office auf meinem Linuxrechner. Nachdem der
schon fast fertige Montagnachtartikel gestern Abend gegen
23:00 von einem weiteren NT BlueScreen gefressen wurde.
Fast passend zum Thema - und (schon wieder ein BlueScreen)
naja - wir werden sehen, ob ich es heute Abend noch
bewerkstelligen kann den Artikel auch zu verschicken. Jeden-
falls macht es gar keinen Spaß etwas mehrmals zu schreiben.
Bei mir hat das ja ausserdem den Nebeneffekt, daß ich nie 2*
dasselbe schreiben kann - das würde ja wiederrum bedeuten,
daß ich genau wüßte was ich schreibe.
Also - ich versuche mich nochmal in mich selbst -24h hinein-
zuversetzen. Ich fühlte mich gestern, wie übrigens auch heute
Abend, keineswegs auf mentaler Höhe. Mehr so wie in einem
Zwischenraum zwischen hier und irgendwo ganzwoanders.
Ich hatte mich die ganze Zeit noch nicht so ganz von meinem
letzten Dienstagsabendartikel getrennt und mit dem fachlichen
Wissen vom letzenmal sollte es auch heute kein Problem für
Euch sein mir in diese Zwischenwelt zu folgen. Twilight Zone
nennen es die einen, gemeint ist aber nichts anderes als diese
unbestimmte Unschärfe mit der wir uns schon beim letzten mal
ausgiebig auseinandergesetzt hatten. Der Begriff der Unschärfe
läßt sich englisch ganz eindeutig als Blur definieren. Daß es
passend dazu auch eine Popgruppe gibt, die mit Ihrem aktuellen
Album gerade erst bewiesen haben, daß Sie auch manchmal so
ein kleines Stück neben dem, was eigentlich als Musik definiert
ist zu finden sind, unterstreicht das Thema nur dezent. Nun
begeben wir uns also nochmals in die Welt des Blur.
Beginnen wir mit einem Beispiel, daß Ihr alle aus Eurem eigenen
Erleben bestens kennt. Es ist früh, du sitzt im Auto auf dem Weg
zu Arbeit und schaust genervt auf die Uhr. Jetzt - gerade jetzt
könntest Du schwören Deine neue Uhr ist stehengeblieben. Du
schaust Sie fast zwei Sekunden intensiv an, dann bewegt sich der
Sekundenzeiger in gewohnt stetiger Weise rhytmisch weiter im
Kreis herum. Jetzt kannst Du die Uhr beliebig lange weiter
beobachten, Sie wird nicht wieder stehenbleiben.
(Äh - FAHR ENDLICH LOS, ES IST GRÜN !!!)
Dein Gehirn versucht Dir sofort eindringlich klar zu machen,
daß Du in exakt dem Moment auf die Uhr geschaut hast als
Sie gerade mit der letzten Sekunde fertig war. Deswegen
musstest Du eine volle Sekunde auf den nächsten Takt warten
und das kam Dir natürlich länger vor. Du vergisst Den Vorfall
und es kommt Dir lächerlich vor, daß Du an Deiner Uhr
gezweifelt hast.
In Wirklichkeit aber war Deine Uhr stehengeblieben ! Und
warum sollte Sie auch nicht ?? Per Definition darf Sie stehen-
bleiben, solange dies niemand bemerkt. Nun hast Du es bemerkt
und die Uhr dabei mit Deiner Beobachtungsenergie aufgeladen.
Vor lauter Schreck hat die Uhr zuerst am falschen Rad gedreht
und somit tatsächlich 1 31/32 stel Sekunden gebraucht, um
wieder regelmäßig zu ticken. Jetzt, nachdem die rudimentäre
Grundfunktion wieder hergestellt ist wartet die Uhr in aller
Seelenruhe darauf, daß Du sie zufrieden lässt und Sie sich
wieder unter Dein Hemd verkriechen kann. Ist Sie dort erst
wieder angekommen dreht Sie das vorher falsch betätigte
Rad zurück, daß Du - abgelenkt vom vermeintlich stehen-
gebliebenen Sekundenzeiger völlig übersehen hast. Vielleicht
war das Datum um eine Stelle vorgesprungen, oder die Stopuhr
war losgelaufen - wie auch immer, wenn Du jetzt nochmal
draufschaust ist Sie vorbereitet und funktioniert »Wie ein
Uhrwerk«.......bis Ihr mal wieder langweilig ist.......
Der Beispiele gibt es so viele, daß ich gar nicht weiß wo ich
weitermachen soll. Aber - wo wir schon in meinem geliebten
Auto verweilen....
Eine halbe Stunde später versuchst Du aus eben diesem Auto
auszusteigen und dich trifft der Schlag. Buchstäblich und
schmerzhaft, wie elektrische Schläge nuneinmal so sind. Du
hast weder in der letzten Stunde beharrlich mit dem Hintern
auf dem Sitz gewippt, noch wild mit den Füßen gescharrt
und Du hattest auch keine Gummihanschuhe an, die verhindert
haben, daß Du Dich schon während der Fahrt ein wenig entlädst.
Aber Elektronen sind auch manchmal gemein. Sie verstecken
sich mit Vorliebe im Autoradio oder in den daran angeschlossenen
Komponenten, einige spielen in der Beleuchtung des Hanschuh-
faches, andere wiederum verstecken sich im Fahrersitz oder
unter dem Teppich. Aber exakt in dem Moment, in dem Du den
Motor abschaltest versammeln sich alle in der Fahrertür und warten
nur drauf, daß Du aussteigst. (Und welcher Fahrer steigt schon aus
der Beifahrertür aus ?? Sieht ja auch bescheuert aus - funktioniert
aber meistens !!)
An ganz gemeinen Tagen kriechen diese Elektronen unbemerkt
zwischen Deine Schuhsohle und Deine Socken und warten exakt
bis zu dem Moment, wo Du Deinem Chef die Hand schüttelst.
(Spezialisten sprechen von latentem Elektrosmog und es wird
schon von Ärzten untersucht, ob eben dieser vielleicht sogar
gesundheitsschädlich sein kann. Stellen Sie sich mal vor wenn
alle Todesfälle im Schlaf die Folgen von latentem Elektrosmog
wären - das würden die Versicherungen dann glatt als »Höhere
Gewalt« einstufen.)
Das soll für dieses mal genug von BLUR sein - aber merke:
»Ist die Unschärfe größer als die Bildschirmdiagonale, dann
ist der Fernseher kaputt !!«
cu
Cosmic
I hear the ghost train dingelingeling on the track to me......