So wie ich mich jetzt fühle müsste ich eigentlich kleine grüne
Männchen sehen. Stattdessen ist es nur ein großes grünes Männchen – Oh
Shrek! Da mutiert sogar der Böse großmuttervertilgende Wolf zu einer Art
sabberndem Kleinkind im Schlafanzug. Esel müsste man eben sein, dann fressen
einem sogar Drachen aus der Hand. Hier greift mit aller Macht der Hessie James
Effekt und sogar werbegestählte Königspilzner können den Kopf verlieren. Das
Konzept ist hingegen relativ einfach – man nehme alle bekannten und ein paar
nicht ganz so bekannte Märchen zusammen und schleudere sie im Vollwaschgang
kräftig durch – das Ergebnis kann ja nur ershreckend sein und ist
zwangsläufig genauso witzig wie die Mutter aller Filme. Bleibt noch die losen
Enden neu zu Verknüpfen und so die nächsten Dream Works Produktionen vorweg zu
nehmen. Zum Beispiel könnte die "Vertreibung aus dem Sumpf" die Frage
nach dem "wohin" in der Zwischenzeit im Stil der unendlichen
Geschichte mit fliegenden Enten und heldenhaften Zwergen beim Kampf um die
Daseinsberechtigung klären. Außerdem bleiben zwei königlich weibliche Singles
übrig, welche von mutigen Antihelden im Wettkampf um den lustigsten Plot und
die maximale Filmtheaterspieldauer in Wochen gerettet werden könnten oder aber
beim Versuch gerettet zu werden Opfer eines logischen, weil völlig unerwarteten
Attentates auf perverse aber mögliche "Happy-Ends" werden könnten.
Natürlich ist auch hier das Ende noch nicht völlig festgelegt, denn noch hat
Walt Disney eine Möglichkeit die anwältlichen Muskeln spielen zu lassen und
ein vorhersehbares aber rührendes Märchenhappyende herbeizuführen bzw.
einzuklagen. Um ein paar der Grundlagen zu erklären muss ich allerdings etwas
ausholen. Die Frage beginnt doch schon bei: "Was ist eigentlich ein Oger
?" Die Antwort lautet: "Das Gegenteil eines Schlumpfes !"
Wenn Vater Abraham die Schlümpfe erfunden hat, dann muss wohl Sohn Isaak
für die Oger verantwortlich sein – und vermutlich kann er nicht singen und
trägt auch keinen Bart (Simpson). Letzterer ist vermutlich das geschlechtliche
Bindeglied zwischen Schlümpfen und Ogern. Es bleiben aber immer noch so viele
Fragen offen -> Wer zum Beispiel hat die Prinzessin verwünscht und in den
Drachenturm gesperrt ?? Eigentlich kommen nur das Pärchen "Die Böse
Hexe" aus Rapunzel und Ihr Mann das "Rumpelstielzchen" in Frage
die immer noch wegen der Entführung von Baby Hermann gesucht werden. Wenn wir
damit richtig liegen, dann hat Rapunzel Ihr Haar herunter gelassen und es diente
Fuchur dem Flugdrachen als Verkleidung. So ganz ohne Haar waren Ihre Ohren offen
für die grimmschen Märchentheorien die sie bei Ihrer Rettung so
verunsicherten, die aber von der vorherrschenden Realität so weit entfernt
waren wie das Märchen nun einmal sind. Schneewitchens Sargträger stolperten
zum Glück über eine Prinzenrolle, die dem Krümelmonster entfallen war und
dieser Ruck brachte die vom Apfelkorn entrückte endgültig zum sich übergeben,
was Ihrem Allgemeinbefinden zwar eher zuträglich war, aber wer heiratet schon
freiwillig eine Schnapsdrossel ??
Bleibt noch Aschenblödel – die wo da so mit gläsernen Kontaktlinsen
und nadelspitzen High Heels die Party des Adels empfindlich störte und für
Aufsehen, Gerede, Klatsch und somit die erste Ausgabe der Bildzeitung
verantwortlich war. Wie zu erwarten hat sie es weit gebracht – sie arbeitet im
Studio Königreich als Domina und hat Ihre Stiefmutter auf Tierquälerei
verklagt. Nebenbei leistete sie sich ein Verhältnis mit ein paar Ärzten und
wird wohl demnächst Ihre erste CD aufnehmen – Glasklar !