Dieser
Abend ist völlig unmöglich. Es geschehen so viele unmögliche Dinge
gleichzeitig, dass es sich eigentlich nur um eine Raum Zeit Krümmung handeln
kann.
Erstens
– ich sitze hier und versuche nach einer schier endlosen Pause einen
Montagabendartikel zu schreiben. Ich habe gerade einen Zollstock unter unserem
Geschirrspüler befreit nachdem dieser sich seit immerhin 6 Stunden jeglichen
vorangegangenen Rettungsversuchen erfolgreich entzogen hatte.
Zweitens
- ich trinke einen Whisky
aus Argentinien. Im Gegensatz zu den mir bisher bekannten Destillaten riecht er
nicht nach Torf, Salzwasser, Holz und Rauch sondern nach alten Koffern und Dachböden.
Und irgendwie schmeckt er auch so.
Drittens
- mein Ventilator, der gestern Abend mit seltsamen (nach Funkenflug klingenden)
Geräuschen seine Funktion eingestellt hatte, funktioniert heute wieder –
macht aber immer noch die gleichen beunruhigenden Geräusche.
Viertens
- meine Joss Stone CDs sind nicht auffindbar und so höre ich als Ersatz Jewel.
Es
kommt einem so vor als würde die Welt sich immer schneller drehen. Es geschehen
immer noch merkwürdigere und bizarrere Dinge und man könnte sich eigentlich
den ganzen Tag die Finger wund tippen. Zum Glück sind meine Finger ja wegen des
defekten Mengenreglers immer ein wenig feucht und so ist das Risiko definitiv
minimiert.
Ich
habe neulich einen Artikel gelesen der beschreibt das theoretisch das Spielen
von Rennsimulationen zu erhöhter Aggressivität
im Straßenverkehr führen könnte. Man hat einige Testpersonen (Dummys) an
einem „neutralen“ Fahrsimulator getestet und festgestellt, dass sie nach dem
Spielen von Rennsimulationen risikobereiter waren. Auf der anderen Seite mildert
dieser Bericht das Ganze wieder stark ab und schreibt, quasi im selben Atemzug,
dass es durchaus sein kann, dass die Testpersonen den „neutralen“
Fahrsimulator ähnlich wie den Rennsimulator bewerten würden und deshalb auch
das Verhalten ähnlich sein könnte. Ein Vergleich mit „nicht Rennsimulator
fahrenden Menschen“ wäre auch nicht direkt möglich, da die
Risikobereitschaft generell bei den Rennspielteilnehmern höher sein könnte.
Was
für ein schleimiger, verlogener Mist! Ich bin ja nun selbst ein Fan von
Rennspielsimulationen und als ich mich als relativer Führerscheinneuling an
„Test Drive“ ausgetobt hatte, dass aber durchaus merkliche Auswirkungen auf
meine Fahrweise hatte, veranlasste es mich recht bald diese Kombination zu
meinem Wohl, zum Wohl meines Autos UND meiner Mitmenschen vorerst ruhen zu
lassen. Klar, heute bin ich reifer (unbeweglicher) und meine Fahrweise ist wie
sie ist – mit oder ohne Simulationen J
Der
Bericht hatte natürlich so einen Touch von „Weltklimabericht“. Es könnte
sein, dass die Erde sich in den nächsten Jahren um 2 Grad erwärmt und dass
dann auch die letzten Korallen den Geist aufgeben. Andererseits sind die Kaliber
der Waffen die auf uns gerichtet werden, wenn wir das so offen vor der Welt
bekennen, so groß, dass wir nicht auslassen wollen zu erwähnen, dass es
genauso gut eine weitere Einbildung sein kann, dass es angeblich wärmer
geworden sei. Wenn wir die Messwerte mit denen der letzten 50 Jahre vergleichen
(von denen nur die letzten 20 Jahre mit vergleichbaren Meßmethoden ermittelt
worden sind) dann ist die statistische Abweichung gar nicht mal so schlimm und
es kann durchaus sein, dass auch im kommenden Winter mal wieder Schnee fällt.
Wir wollen allerdings unsere Verbraucher noch informieren, dass sich die
Anschaffung von Winterreifen nur noch lohnt, wenn sie mehr als 1000 Meter über
dem Meeresspiegel wohnen oder öfter dort zu Gast sind. Und übrigens sollte an
dieser Stelle noch einmal erwähnt werden, dass durch den Euro keine
Preissteigerung stattgefunden hat. (In Comics kommt an spätestens dieser Stelle
der Herr mit dem Schirm und zieht den Vortragenden unsanft von der Bühne)
Eine
neue Marotte die mir mal wieder im Straßenverkehr (wo sonst) aufgefallen ist
kann ich Euch allerdings auch nicht verheimlichen. Das Navigationssysteme in
kleiner und tragbarere Ausführung der Renner des letzten Weihnachtsgeschäftes
wahren ist Euch sicher nicht entgangen. Also ist es, wie früher bei den Aldi
PCs, auch heute so, dass jeder sich so ein Ding ins Auto klemmt. Soweit so gut,
nur wie schon damals bei den Aldi PCs betrifft das auch Menschen, die schon ohne
völlig überfordert waren und nur Angst hatten einen Trend zu verpassen. Also,
wo genau befestigt man denn jetzt so ein Navigationssystem im Auto? Der Mensch
mit Verstand findet die Antwort, nach einem Blick auf das magere Sonderzubehör,
erst einmal an der Frontscheibe. Weil Saugnäpfe sind "in".
Und sooo flexibel. Da findet sich dann sicherlich auch eine Stelle im Auto/ an
der Scheibe von der aus auch das zu kurz geratene Kabel noch irgendwie in den
Zigarettenanzünder passt. Also war ich schon ein bisschen verwundert, als ich
neulich einen Autofahrer sah, der sein Navi direkt, ich wiederhole langsam D I R
E K T vor seiner Nase an die Scheibe gesaugt hatte. Klar eigentlich, wieso bin
ich nicht darauf gekommen? Jetzt wo ich so einen elektronischen Schlaumeier habe
ist der Blick aus der Scheibe ja eigentlich gar nicht mehr nötig. Ich hab ja
extra das Geld für die Verkehrsinformationsabonements ausgegeben und sogar die
Version genommen, in der auch die Blitzer enthalte sind. Fehlt bloß noch das
Plugin für die „spielenden Kinder“ und die Radfahrer.
Ok,
einen Idioten kann man statistisch verschmerzen – man wünscht halt insgeheim,
dass Ihn etwas unempfindliches oder reparables wie z.B. ein Brückenpfeiler zur
Vernunft bringt. Aber dann sehe ich das gleiche auch noch bei einem Taxifahrer.
Tja, Berufswahl ist manchmal reine Glückssache. Der Typ stand auch noch genau
vor mir. Und wie hätte das Navi Ihm denn nun mitteilen sollen das die
Ampel grün ist?
Microsoft
hat übrigens inzwischen den Stresstest für die Alpha Version von Windows
Vista, der Vorversion von Windows Fiesta, in die dritte und entscheidende Phase
gebracht. 80% der Usereinschränkungen waren so gut versteckt, dass der
Verbraucher sie innerhalb der ersten drei Monate gar nicht gefunden hat und die
Quote der gefundenen Fehler liegt inzwischen fast bei 94%. Das Service Pack 1 für
Windows Vista ist zum Muttertag auf vereinzelten Microsoft Servern für
Angestellte kostenlos
abzurufen. Der Weltöffentlichkeit wird es zu Weihnachten zum Schnäppchenpreis
von 59,- pro Lizenz angeboten. Dafür liegt dann ein Programm bei, mit dem es
dem Anwender ermöglicht wird, seine gesammelten MP3’s wieder abzuspielen.
Soweit von diesem Kanal und ich verabschiede mich wie immer in der Hoffnung auf
baldiges Wiedersehen Ihr
COSMIC
Somewhere
in Space..........
Nachtrag:
Als ich meinen Laptop herunterfahre ist der Akku auf 6% Restkapazität und auf
der Uhr ist es 6 Minuten vor 12
Uhr.