MNA_024 - Cosmicsworld

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 Moin moin .........
 
 Ich habe meinen Rechner einmal generalüberholt  und das
 Betriebssystem gewechselt - nicht daß er jetzt  ohne Macken
 ist - aber es ist abwechslungsreicher, denn ich  kenne die
 neuen Macken noch nicht.
 
 Bevor ich wieder ganz in meinen Gedanken  verschwinde jetzt
 doch noch ein kurzer Hilferuf an die  versammelte Gemeinde ->
 Beim durchwühlen meines Verteilers ist mir  wieder mal
 schmerzlich aufgefallen, daß Trichtex immer  noch nicht
 vorhanden ist ->  Kann da mal nicht  einer meine Lücke
 stopfen und mir die passende EMail Adresse  zukommen
 lassen ??
 
 Es ist immer wieder erstaunlich, was in zwei  Wochen so alles
 passiert ->
 
 Schuhmacher gewinnt - hmm, nein
 Deutschlands Nationalmannschafft verliert - hmm,  nein
 Deutschland steckt weiterhin Milliarden in die  Entwicklung
 der Kernenergie - neinnein
 Hooligans auf Freigang ?? - hmmm
 Ein bewaffneter Schwerverbrecher erschießt 3  Polizisten - hmja
 The Game läuft im Fernsehen - hmhm
 
 Wie ich noch so sinnierend durch die  Bahnhofsvorhalle in das
 dahinterliegende Zeitungsgeschäft schlendere  gehen mir die
 verschiedensten Schlagzeilen durch den Kopf.  Das besondere
 an Zeitungsgeschäften in Bahnhofsvorhallen  ist, daß man nur
 dort die verrücktesten und ausgefallensten  Magazine, Comics
 und Raritäten je nach Kategorie vor oder  hinter dem Tresen
 findet und bei Bedarf und der richtigen Antwort  auf die jeweils
 schlimmeres verhütende Frage auch zu kaufen  bekommt.
 Auch wenn mir das jetzt wieder niemand glaubt,  aber ich
 war eigentlich wegen der Comics und ein paar  MAD Sonder-
 heften hergekommen. Doch noch bevor ich diese  ausmachen
 konnte viel mir ein ganz anderes Druckwerk in  die Hände.
 Es sah aus wie eine dieser typischen  Frauenzeitschriften.
 Nur eine, die sich eine Frau niemals kaufen würde,  weil dem
 Modell auf dem Titelblatt die nötige Figur,  das Make Up und
 dem schiefen Lächeln nach auch ein paar Zähne  fehlten.
 "Frau ohne Spiegel" wurde gemieden  und lag somit unge-
 achtet in der hintersten Ecke dieses Ladens und  somit genau
 da, wo ich, wie anfangs erwähnt, meinen  Rundgang begonnen
 hatte. Natürlich konnte ich nicht widerstehen  und schaute
 mir dieses Machwerk etwas genauer an. Unter dem
 abschreckenden Deckblatt kam ein zweites, völlig  schwarzes
 Deckblatt zum Vorschein. In schwarzer glänzender  Schrift
 stand auf schwarzem mattem Hintergrund "Spy  Magazine"
 zu lesen. Das Heft war verschlossen - lachen  sie jetzt nicht,
 auch ich kam mir anfangs ziemlich blöd vor,  aber jeder Versuch
 diese Zeitschrift aufzuschlagen misslang. Nach  vier Minuten
 und der Tatsache, daß sich die Verkäuferin  regelmäßig über
 mein Tun informierte beschloss ich das  Ding erstmal zu kaufen
 und mich später mit der  Aufschlageproblematik zu befassen.
 Jetzt noch die Sache mit der richtigen Antwort  auf die merk-
 würdige Frage -> Ihre Lizenz bitte, raunte  mir die Verkäuferin
 unauffällig zu. Da ich nicht viel zu verlieren  hatte entschied ich
 mich für den großen Bluff. Ich zog meine DAK Krankenkassen-
 karte und meine aufwendigste Kreditkarte aus  der schwarzen
 Brieftasche und schob die Karten unauffällig  neben der Kasse
 vorbei zur Verkäuferin mit den  Worten:"Deutsches Agenten Kartell"
 Hier kam mir der unglaubliche Zufall zu Hilfe,  daß ich letzte
 Woche, als mir im Zug langweilig war, eben  diese Karte mit
 meinem schwarzen Edding völlig ausgemalt hatte  und nur die
 Buchstaben DAK gegen das Licht gehalten  weiterhin sichtbar
 waren. Ohne weitere Worte zog Sie die  Kreditkarte durch und
 reichte mir meine Karten und die Zeitschrift in  einer schwarzen
 Tüte. Sie wünschte mir noch einen schönen  Tag, wie Sie das
 bei allen Kunden tat und ich verschwand so  unauffällig wie
 möglich in den Menschenmassen und hielt die Tüte  genauso
 beiläufig, als sei nur ein paar Scheiben Wurst  für's Abend-
 essen darin enthalten. Erst zu Hause traute ich  mich einen
 Blick in die Tüte zu werfen.
 Neben dem mir schon bekannten Magazin fand sich  darinnen
 auch einen Kreditkartenbon über 66,33 und ein  seltsames Band
 mit kleinem Haken an einem der Enden.  Nachdem ich dieses
 merkwürdige Konstrukt in alle  Himmelsrichtungen gedreht und
 beäugt hatte fand ich ein eine kleine,  anscheinend über die
 volle Länge durchgehende Öffnung am Rücken  des Deckblattes.
 Oben rund, unten dreieckig. Ich ließ also die  Schnur durch die
 dreieckige Öffnung fallen und den Haken im  Dreieck einrasten.
 Dann zog ich kurz aber heftig am anderen Ende  der Leine und
 siehe da, der Schutzumschlag und der gesammte  "Rücken"
 trennten sich und gaben die eigentlichen  aufschlagbaren
 Seiten frei - ich hatte das Heft also gemäß  dem Schutz-
 umschlag falsch herum in der Hand. Natürlich  war ich jetzt noch
 weitaus gespannter herauszufinden, was es nun  eigentlich IN
 diesem Magazin zu lesen gäbe.
 Auf der ersten Seite fand sich eine Art Intro  mit Hinweis auf
 die wichtigsten gesellschaftlichen,  wirtschaftlichen und
 politischen Highlights des kommenden  Monats. Die Zeitung
 teilte sich grob in die Kategorien: Aktuelles  aus GWP,
 Neues aus Forschung, Entwicklung und  Technologietransfer,
 Interview, Bastelecke, der aktuelle  Schnellkurs, Traueranzeigen,
 Kontaktbörse, Schachseite, Erpressum und das  typische
 Pensum an Werbeseiten. Auch wenn ich gestehen  muß, daß
 der INHALT dieser Werbeseiten alles Andere als  üblich war.
 Ich bin es mittlerweile gewöhnt Rauchwerbung  geflissentlich
 zu überblättern ohne mich direkt von Ihr  genervt zu fühlen.
 DIESE Rauchwarenwerbung unterscheidet sich  allerdings in
 dem Punkt, wo der Cowboy normalerweise  entspannt auf
 seinem Gaul sitzt und den Sonnenuntergang im Rücken
 auf den Photografen zutrabt - dieser Cowboy trägt  eine
 schwarze RayBan, hat soeben mit seiner  Zigarette der
 Marke Lucky Spike den Photografen erschossen  und die
 gesamte Bolivianische Armee im Rücken.
 Auf einer der nächsten Seiten findet sich dann  natürlich
 auch Werbung für den passenden Internetzugang  ->
 Agent Office Lizence zeigt schematisch wie man  mit
 Masterzugang Zugriff auf die Resourcen aller  unter "User"
 eingruppierten AOL Nutzer bekommt.
 Es gibt dort jetzt auch eine Flatrate mit  512kbit/s 24/7
 ohne Downloadlimit für nur 3366.99 pro Monat.
 Und - natürlich Waffenwerbung. DAS habe ich ja  nun
 hunderprozentig erwartet in diesem Heft - aber  auch Waffen
 sind nicht mehr das, was sie einmal waren.  Heute sehen sie
 aus wie Digitalkameras, Armbanduhren, Schuhen  mit 6-10cm
 Gummisohle oder ganz gewöhnlich wie eine  Packung Tempo's.
 Im Kapitel Aktuelles aus der Politik findet  sich ein Termin-
 kalender mit allen Parteiversammlungen, Orten  und zugehörigen
 Gebäudeskizzen und Verkabelungsplänen.
 Im Kapitel Aktuelles aus der Wirtschaft findet  sich ein Termin-
 kalender bei dem in der jeweiligen  Tag/Uhrzeitspalte die Internet-
 adresse der passenden Webcam zu finden ist und  in der Sparte
 gesellschaftliches findet sich ein Plan wann  welche(r) Star,
 Sternchen,Manager etc. am besten getroffen  werden kann und
 welches Geschoß der Umgebung am besten  angepasst erscheint.
 Als besonderes Schmankerl haben wir dieses Mal  auch fertig
 ausgearbeitete Fluchtpläne für die meisten  genannten Örtlichkeiten.
 Neues aus der Forschung präsentiert dieses Mal  eine kleine
 Übersicht über chemische Entwicklungen im  Bereich der
 Halluzinogene und bewußtseinsverändernden  Drogen.
 Im Bereich der Entwicklungen findet sich eine  kleine vollautomatische
 Fliege mit Sensorkamera und einer Reichweite  von nahezu fünf
 Kilometern. In der Sparte Technologietransfer  ist der Schaltplan einer
 4GHz AMD CPU zu sehen, dessen genauer Aufbau aller  Layer auf der
 genannten Internetseite downzuladen ist.
 In der Bastelecke erfahre ich, wie einfach es  ist den Fernseher der
 Nachbarn zu modifizieren und sie ohne verdächtige  zusätzliche
 Kabel rund um die Uhr zu überwachen.
 Im Kursteil gibt es in dieser Ausgabe den  dritten Teil von "Wie
 programmiere ich KI - Trojaner unter  Java", mit dem Hinweis, daß
 fehlende Ausgaben jederzeit nachbestellt werden  können.
 Die Todesanzeigen kommen mir besonders komisch  vor, schon
 deswegen, weil Sie sich in drei Teile splitten  - in ermordete Agenten,
 Nachrufe auf meines Wissens noch lebende  Personen und Anzeigen
 mit der Überschrift "Schwarze  Liste", aus der keiner schlau wird.
 Die Kontaktbörse ist der ideale Platz um einen  Killer für alle Gelegen-
 heiten zu finden oder aber einen Agenten zu  kaufen, der bereit ist
 für entsprechende Entlohnung als Doppelspion  zu arbeiten. Auch wer
 Ansprechpartner im Bereich der  Wirtschaftsspionage sucht ist hier
 bestens aufgehoben. Auf der Schachseite spielt  gerade ein russischer
 Agent mit japanischem Trainer gegen einen  amerikanischen Agenten
 mit englischem Trainer. Der Schiedsrichter ist  deutscher - der Chronik
 nach aber schon dreimal während dieser Partie  ausgetauscht worden.
 Im Erpressum erfahre ich Schlußendlich, wo,wie  und wann ich dieses
 Magazin ab jetzt unauffällig jeden Monat  beziehen kann.
 
 ........
 
 Es werden in nächster Zeit einige unerwartete  Ausgaben auf mich zu
 kommen, aber dafür gehöre ich jetzt wohl zu  den Menschen hinter
 dem Vorhang. Ich beziehe das Magazin seit jenem  Tage regelmäßig
 und mein Gehalt diesen Monat wird zum Umbau  meines Auto's
 verwendet. Aber - sicher ist sicher !
 (Und wer will schon angeblich zufälliges Opfer  von angeblich
 jugendlichen Steinewerfern unter einer  angeblich sicheren Brücke
 werden ??)
 
  
 cu
 Cosmic
 ......segassem terces
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und fraget nicht nach dem warum sondern erfreut Euch mit mir an den schönen und guten Dingen des Lebens ....
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