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Montagnachtartikel > MontagNachtArtikel
Moin moin .........
Ich habe meinen Rechner einmal generalüberholt und das
Betriebssystem gewechselt - nicht daß er jetzt ohne Macken
ist - aber es ist abwechslungsreicher, denn ich kenne die
neuen Macken noch nicht.
Bevor ich wieder ganz in meinen Gedanken verschwinde jetzt
doch noch ein kurzer Hilferuf an die versammelte Gemeinde ->
Beim durchwühlen meines Verteilers ist mir wieder mal
schmerzlich aufgefallen, daß Trichtex immer noch nicht
vorhanden ist -> Kann da mal nicht einer meine Lücke
stopfen und mir die passende EMail Adresse zukommen
lassen ??
Es ist immer wieder erstaunlich, was in zwei Wochen so alles
passiert ->
Schuhmacher gewinnt - hmm, nein
Deutschlands Nationalmannschafft verliert - hmm, nein
Deutschland steckt weiterhin Milliarden in die Entwicklung
der Kernenergie - neinnein
Hooligans auf Freigang ?? - hmmm
Ein bewaffneter Schwerverbrecher erschießt 3 Polizisten - hmja
The Game läuft im Fernsehen - hmhm
Wie ich noch so sinnierend durch die Bahnhofsvorhalle in das
dahinterliegende Zeitungsgeschäft schlendere gehen mir die
verschiedensten Schlagzeilen durch den Kopf. Das besondere
an Zeitungsgeschäften in Bahnhofsvorhallen ist, daß man nur
dort die verrücktesten und ausgefallensten Magazine, Comics
und Raritäten je nach Kategorie vor oder hinter dem Tresen
findet und bei Bedarf und der richtigen Antwort auf die jeweils
schlimmeres verhütende Frage auch zu kaufen bekommt.
Auch wenn mir das jetzt wieder niemand glaubt, aber ich
war eigentlich wegen der Comics und ein paar MAD Sonder-
heften hergekommen. Doch noch bevor ich diese ausmachen
konnte viel mir ein ganz anderes Druckwerk in die Hände.
Es sah aus wie eine dieser typischen Frauenzeitschriften.
Nur eine, die sich eine Frau niemals kaufen würde, weil dem
Modell auf dem Titelblatt die nötige Figur, das Make Up und
dem schiefen Lächeln nach auch ein paar Zähne fehlten.
"Frau ohne Spiegel" wurde gemieden und lag somit unge-
achtet in der hintersten Ecke dieses Ladens und somit genau
da, wo ich, wie anfangs erwähnt, meinen Rundgang begonnen
hatte. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und schaute
mir dieses Machwerk etwas genauer an. Unter dem
abschreckenden Deckblatt kam ein zweites, völlig schwarzes
Deckblatt zum Vorschein. In schwarzer glänzender Schrift
stand auf schwarzem mattem Hintergrund "Spy Magazine"
zu lesen. Das Heft war verschlossen - lachen sie jetzt nicht,
auch ich kam mir anfangs ziemlich blöd vor, aber jeder Versuch
diese Zeitschrift aufzuschlagen misslang. Nach vier Minuten
und der Tatsache, daß sich die Verkäuferin regelmäßig über
mein Tun informierte beschloss ich das Ding erstmal zu kaufen
und mich später mit der Aufschlageproblematik zu befassen.
Jetzt noch die Sache mit der richtigen Antwort auf die merk-
würdige Frage -> Ihre Lizenz bitte, raunte mir die Verkäuferin
unauffällig zu. Da ich nicht viel zu verlieren hatte entschied ich
mich für den großen Bluff. Ich zog meine DAK Krankenkassen-
karte und meine aufwendigste Kreditkarte aus der schwarzen
Brieftasche und schob die Karten unauffällig neben der Kasse
vorbei zur Verkäuferin mit den Worten:"Deutsches Agenten Kartell"
Hier kam mir der unglaubliche Zufall zu Hilfe, daß ich letzte
Woche, als mir im Zug langweilig war, eben diese Karte mit
meinem schwarzen Edding völlig ausgemalt hatte und nur die
Buchstaben DAK gegen das Licht gehalten weiterhin sichtbar
waren. Ohne weitere Worte zog Sie die Kreditkarte durch und
reichte mir meine Karten und die Zeitschrift in einer schwarzen
Tüte. Sie wünschte mir noch einen schönen Tag, wie Sie das
bei allen Kunden tat und ich verschwand so unauffällig wie
möglich in den Menschenmassen und hielt die Tüte genauso
beiläufig, als sei nur ein paar Scheiben Wurst für's Abend-
essen darin enthalten. Erst zu Hause traute ich mich einen
Blick in die Tüte zu werfen.
Neben dem mir schon bekannten Magazin fand sich darinnen
auch einen Kreditkartenbon über 66,33 und ein seltsames Band
mit kleinem Haken an einem der Enden. Nachdem ich dieses
merkwürdige Konstrukt in alle Himmelsrichtungen gedreht und
beäugt hatte fand ich ein eine kleine, anscheinend über die
volle Länge durchgehende Öffnung am Rücken des Deckblattes.
Oben rund, unten dreieckig. Ich ließ also die Schnur durch die
dreieckige Öffnung fallen und den Haken im Dreieck einrasten.
Dann zog ich kurz aber heftig am anderen Ende der Leine und
siehe da, der Schutzumschlag und der gesammte "Rücken"
trennten sich und gaben die eigentlichen aufschlagbaren
Seiten frei - ich hatte das Heft also gemäß dem Schutz-
umschlag falsch herum in der Hand. Natürlich war ich jetzt noch
weitaus gespannter herauszufinden, was es nun eigentlich IN
diesem Magazin zu lesen gäbe.
Auf der ersten Seite fand sich eine Art Intro mit Hinweis auf
die wichtigsten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und
politischen Highlights des kommenden Monats. Die Zeitung
teilte sich grob in die Kategorien: Aktuelles aus GWP,
Neues aus Forschung, Entwicklung und Technologietransfer,
Interview, Bastelecke, der aktuelle Schnellkurs, Traueranzeigen,
Kontaktbörse, Schachseite, Erpressum und das typische
Pensum an Werbeseiten. Auch wenn ich gestehen muß, daß
der INHALT dieser Werbeseiten alles Andere als üblich war.
Ich bin es mittlerweile gewöhnt Rauchwerbung geflissentlich
zu überblättern ohne mich direkt von Ihr genervt zu fühlen.
DIESE Rauchwarenwerbung unterscheidet sich allerdings in
dem Punkt, wo der Cowboy normalerweise entspannt auf
seinem Gaul sitzt und den Sonnenuntergang im Rücken
auf den Photografen zutrabt - dieser Cowboy trägt eine
schwarze RayBan, hat soeben mit seiner Zigarette der
Marke Lucky Spike den Photografen erschossen und die
gesamte Bolivianische Armee im Rücken.
Auf einer der nächsten Seiten findet sich dann natürlich
auch Werbung für den passenden Internetzugang ->
Agent Office Lizence zeigt schematisch wie man mit
Masterzugang Zugriff auf die Resourcen aller unter "User"
eingruppierten AOL Nutzer bekommt.
Es gibt dort jetzt auch eine Flatrate mit 512kbit/s 24/7
ohne Downloadlimit für nur 3366.99 pro Monat.
Und - natürlich Waffenwerbung. DAS habe ich ja nun
hunderprozentig erwartet in diesem Heft - aber auch Waffen
sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Heute sehen sie
aus wie Digitalkameras, Armbanduhren, Schuhen mit 6-10cm
Gummisohle oder ganz gewöhnlich wie eine Packung Tempo's.
Im Kapitel Aktuelles aus der Politik findet sich ein Termin-
kalender mit allen Parteiversammlungen, Orten und zugehörigen
Gebäudeskizzen und Verkabelungsplänen.
Im Kapitel Aktuelles aus der Wirtschaft findet sich ein Termin-
kalender bei dem in der jeweiligen Tag/Uhrzeitspalte die Internet-
adresse der passenden Webcam zu finden ist und in der Sparte
gesellschaftliches findet sich ein Plan wann welche(r) Star,
Sternchen,Manager etc. am besten getroffen werden kann und
welches Geschoß der Umgebung am besten angepasst erscheint.
Als besonderes Schmankerl haben wir dieses Mal auch fertig
ausgearbeitete Fluchtpläne für die meisten genannten Örtlichkeiten.
Neues aus der Forschung präsentiert dieses Mal eine kleine
Übersicht über chemische Entwicklungen im Bereich der
Halluzinogene und bewußtseinsverändernden Drogen.
Im Bereich der Entwicklungen findet sich eine kleine vollautomatische
Fliege mit Sensorkamera und einer Reichweite von nahezu fünf
Kilometern. In der Sparte Technologietransfer ist der Schaltplan einer
4GHz AMD CPU zu sehen, dessen genauer Aufbau aller Layer auf der
genannten Internetseite downzuladen ist.
In der Bastelecke erfahre ich, wie einfach es ist den Fernseher der
Nachbarn zu modifizieren und sie ohne verdächtige zusätzliche
Kabel rund um die Uhr zu überwachen.
Im Kursteil gibt es in dieser Ausgabe den dritten Teil von "Wie
programmiere ich KI - Trojaner unter Java", mit dem Hinweis, daß
fehlende Ausgaben jederzeit nachbestellt werden können.
Die Todesanzeigen kommen mir besonders komisch vor, schon
deswegen, weil Sie sich in drei Teile splitten - in ermordete Agenten,
Nachrufe auf meines Wissens noch lebende Personen und Anzeigen
mit der Überschrift "Schwarze Liste", aus der keiner schlau wird.
Die Kontaktbörse ist der ideale Platz um einen Killer für alle Gelegen-
heiten zu finden oder aber einen Agenten zu kaufen, der bereit ist
für entsprechende Entlohnung als Doppelspion zu arbeiten. Auch wer
Ansprechpartner im Bereich der Wirtschaftsspionage sucht ist hier
bestens aufgehoben. Auf der Schachseite spielt gerade ein russischer
Agent mit japanischem Trainer gegen einen amerikanischen Agenten
mit englischem Trainer. Der Schiedsrichter ist deutscher - der Chronik
nach aber schon dreimal während dieser Partie ausgetauscht worden.
Im Erpressum erfahre ich Schlußendlich, wo,wie und wann ich dieses
Magazin ab jetzt unauffällig jeden Monat beziehen kann.
........
Es werden in nächster Zeit einige unerwartete Ausgaben auf mich zu
kommen, aber dafür gehöre ich jetzt wohl zu den Menschen hinter
dem Vorhang. Ich beziehe das Magazin seit jenem Tage regelmäßig
und mein Gehalt diesen Monat wird zum Umbau meines Auto's
verwendet. Aber - sicher ist sicher !
(Und wer will schon angeblich zufälliges Opfer von angeblich
jugendlichen Steinewerfern unter einer angeblich sicheren Brücke
werden ??)
cu
Cosmic
......segassem terces
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und fraget nicht nach dem warum sondern erfreut Euch mit mir an den schönen und guten Dingen des Lebens ....
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