angeregt durch die Tatsache das ich jetzt für eine Firma arbeite die das
telefonieren beim Autofahren generell verbietet, sogar meine fest
installierte Freisprecheinrichtung gilt nicht als Freibrief, musste ich
michc mal kurz in die Vergangenheit begeben um dann zurück in der Zukunft
die angelegte Logik für unlogisch zu erklären.
Vor 15 Jahren hatte ich einen kleinen Kadett und kurz darauf ein CB
Funkgerät. Mikrofon mit dickem Kabel und Taste zum sprechen. Es war
zwar etwas einfach weil man eh nur 40 Kanäle anstelle 200 elfstelligen
Telefonnummern hatte aber dafür war allein das Mikrofon größer als
die meisten Handys und die Sprachqualität gar nicht zu vergleichen.
Autofahren bedeutete eine Hand am Lenkrad und die andere wahlweise
am Mike oder an der Gangschaltung und ab und zu auch am Radio. Um
das Mike in Notfällen schnell loszuwerden gab es eine ganze Staffel
unterschiedlichster Mke Halterungen. Von Haken über reinwerfen bis
zu Ultramagneten war alles vertreten. Nebenbeibemerkt -> Das ganze
war UND IST immer noch erlaubt. Immerhin waren die Funker nur in
begrenzten Stückzahlen auf deutschen Strassen unterwegs und dort
durch eindeutige Kennzeichen von den normalen Autofahrern leicht
auf den ersten Blick zu unterscheiden -> riesige schwere Antenne
und der obligatorische KANAL XX Aufkleber auf der Heckscheibe.
Dann hatte ich neulich mal wieder einen dieser rauchenden Autofahrer
neben mir, Zigarette zwischen den Fingern bleiben ja immer noch
drei Finger für das Lenkrad - wenn nicht gerade die Asche abgestreift
werden muss.
Das ist eigentlich genau dasselbe wie telefonieren mit den neuen
Minihandy's. Passt zwischen zwei Finger und es bleiben noch drei
für das Lenkrad - wenn man nicht gerade reinsabbeln will. Ansonsten
lässt sich der Anwählvorgang durchaus mit dem anzünden einer
Zigarette vergleichen. Wenn das Handy runterfällt tut es in der Regel
niemandem weh - wenn die Zigarette runterfällt kann es schonmal
heiss werden. Das allein das Gespräch einen vom Autofahren
ablenkt lasse ich jetzt mal dahingestellt sein - bestimmt auch nicht
mehr als das Gespräch mit der Beifahrerin und den auf den Rücksitzen
randalierenden Bälgern.
Dann war da noch - ja, zigarettenrauchen lenkt natürlich auch ab.
Zumindest die Sinne - sollte das nicht mehr der Fall sein kann man
sich das Rauchen eigentlich auch schenken. Um es den Rauchern
einfacher zu machen ist in allen Automobilen bereits eine integrierte
Ablage und Entsorgungsvorrichtung eingebaut die in der Regel
durch einen automatischen Anzündemechanismus ergänzt wird.
Trotzdem geht es nicht ohne eine gewisse Übung und Fingerfertigkeit
die einen den Ascher hinter der Gangschaltung oder wahlweise den
2cm Spalt im leicht geöffneten Fenster treffen lassen ohne ins
Schlingern zu geraten.
Die Autohersteller haben erkannt das die meisten Menschen nun
eine standesmäßige Äblage für Ihr Kommunikationswunder
benöltigen und bieten diese nun endlich mit integrierter Raum-
beschallun - leider aber zu astronomischen Ausstattungspreisen
an.
Und warum ist jetzt rauchen erlaubt aber telefonieren verboten ?
Weil das Rauchen Wirtschaftaufschwung war und immer noch
erlaubt ist und weil die Kombination - also der Kettenreauchende
Kommunikationsspezialist gar keine Hand mehr für das Lenkrad
übrig hat - maximal also 2* 3 Finger und beim Bremsmanöver nicht
genau weiss nach was er wo zuerst suchen soll.
Eine sinnvolle Alternative wäre also ein Auto das kostenlos
entweder einen Aschenbecher oder eine Freisprecheinrichtung
bietet und das jeweils andere von vorneherein verbietet und
durch Innenraumsensoren auch überwacht. Sobald sich der
Autofahrer seiner Beifahrerin widmet wird vollautomatisch das
Handy oder die Zigarette deaktiviert. Und mit diesen Sensoren
könnten wir dann vielleicht auch das morgendliche
Berufsverkerkehrssyndorm der tageszeitungslesenden
Stauverursacher lösen.