ich bin immer noch erschüttert wie unverhohlen verlogen die Bewertungen
einzelner Profs ausgefallen sind. Für mich sieht das auf den ersten Blick
so
aus als wären nur die "harmlosen"+"schlechten" Dozenten
schlecht bewertet
worden wohingegen die "gemeingefährlichen"+"schlechten"
Dozenten gut
bewertet wurden. Es bleibt natürlich noch die Frage ob die Herren da nicht
selbst mitgevotet haben....
aber wo wir gerade bei der Wahl sind - und weil sowieso Montag und
überhaupt......
Ja, ich war gestern wählen - aber weil ich auf der ganzen Liste nur eine
Person kannte und diese sowieso schon Bürgermeister ist hab ich mir
den Stress mit den vielen kleinen Kreuzchen gespart und nur zwei große
Kreizchen gemacht - wie früher.
Früher sagte man allerdings auch wenn man gegen die aufgestellten
Parteien ist und sich demonstrativ enthalten will dann muss man zur Wahl
gehen damit die Stimme gezählt wird und dann eben Enthaltung ankreuzen.
Nun - vielleicht sieht man das auf Kommunaler Ebene ja nicht als so wichtig
an - aber die Wahlzettel hatten gar keinen "Enthaltungs-Kringel". Und
weil
die bewussten Enthalter das wohl auch schon vorher wussten sind sie eben
gar nicht erst hingegangen. Ok, alternativ hätte man wohl auch alle Namen
durchstreichen können - aber was das für ein Zeitaufwand wäre - in der
rückschrittlichen Methode mit Kugelschreiber, Schultisch und Paketwand
hätte das bedeutet das bis 18:00 maximal 30% der Wähler eines Bezirkes
Ihre Stimme überhaupt hätten abgeben können. Damit hätte sich also an
der Wahlbeteiligung nicht viel geändert - an den Ergebnissen allerdings
unter Umständen schon. Wenn in einer kleinen Stadt (Needful things)
wie ichse innewohne eine Partei 20% der Stimmen verliert dann könnte
das durchaus daran liegen das eine Geburtstagsfeier stattgefunden hat
deren Gäste eben nicht zur Wahl gegangen sind. Schlimmstenfalls
wären wir führerlos umhergeirrt - weil sich keiner der gewählten mit der an
einer einer Hand zählbaren Anzahl der Stimmen getraut hätte auch nur
noch eine Rede über die innerstädtischen Themen zu halten.
Und dann war da noch -> Frankfurt!
Ich fahr ja jeden Tag mehr oder mindert quer durch die Innenstadt und
konnte so nicht umhin das ein oder andere Wahlplakat zu lesen. Ich als
gebürtiger Frankfurter währe wohl auch nicht zur Wahl gegangen wenn
ich noch hier wohnen würde. "Frankfurt braucht neuen Schwung" will
eine
Partei vermitteln und präsentiert in Großaufnahme den Ihrer Meinung
nach richtigen Mann dafür. Erste persönliche Schätzungen tendieren
eher zu 70 als zu 60 - also vermutlich ein aktives Vorbild für die Rente
ab 67, leicht im Sonnenstudio vorgebräunt und eine Horrorvorstellung
für jeden Jugendlichen. Die linke schimpft auf die roten und denen fällt
auch nix mehr ein - sie präsentieren knallrote Plakate mit dem Slogan
wählt S??. Warum man sie wählen soll erklären sie aus leicht nach-
vollziehbaren Gründen nicht. Zum Glück bin ich fast rotblind. Sozusagen
als Retrospektive ist mir heute morgen noch eine Sache aufgefallen
die sich nicht mal ein Geschichtenerzähler einfallen lassen könnte.
Wieviele Menschen braucht man um die Wahlplakate nach der Wahl
wieder einzusammeln? Zumindest eine Partei benötigt dafür zwei
Personen. Nein, nicht einen Fahrer und einen der das Plakat auf die
Ladefläche wirft. Sondern einen der das Plakat begutachtet (meins)
und ein Kreuzchen in einer Liste macht und einen der die Drecksarbeit
erledigt.
Zum Glück gibt es im Leben wichtigeres wie Politik Aber die Sache
mit dem persönlichen Wahlverhalten greift auch in anderen Bereichen.
Wenn viele Menschen immer das gleiche wählen dann reduzieren
sich automatisch die Alternativen.
Eine Supermarktkette bringt ein neues Produkt ins Regal. Die Statistik
überprüft kurz darauf wie das Produkt von der Kundschaft aufgenommen
wird. Wenn zu wenige dieses Produkt interessant finden dann verschwindet
es eben wieder aus dem Regal. Darunter leiden wie immer die wenigen
Individualisten die nicht mit dem Massenangebot zufriedenzustellen sind.
Und speziell diejenigen welche sich genau für das neue Produkt
interessiert haben. Klar geht es wie immer nur ums Geld. Und genau so
funktioniert auch ALDI. Welche Produkte kaufen 80% der Menschen
immer? Und genau diese Produkte verkaufen wir Ihnen. Sonst nix - oder
nur in Aktionswochen.
Stellen Sie sich vor was passieren würde wenn nur noch 30% der ehemaligen
Stammkunden von ALDI dort einkaufen gehen würden .......
Natürlich gibt es Spezialisten die sich auf die Bedürfnisse der
Individualisten konzentrieren und diese mit exquisiter Ware zu
unverschämten Preisen bedienen.
Aber maximal 5% sind bereit diese Produkte zu diesen Konditionen wirklich
zu kaufen. Also was machen die 70% die plötzlich Lust auf neuen Schwung
haben?
Sie bleiben zu Hause und gründen einen Schrebergarten!